Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie

Chefarzt Prof. Dr. Matthias Bollow
Augusta-Kranken-Anstalt gGmbH
Bergstraße 26 - 44791 Bochum
Tel.: 0234 / 517-2753

Magnetresonanztomographie (MRT) / Kernspintomographie

Im Institut für Radiologie wird ein moderner, hochleistungsfähiger 1,5-Tesla-Magnetresonanztomograph von einem hochspezialisierten Team aus Ärzten und MRTA betrieben, von welchen alle Körperregionen untersucht werden können. Im Gegensatz zur Computertomographie funktioniert die Magnetresoanztomographie MRT nicht mit Röntgenstrahlung sondern mit Magnetfeldern und Radiowellen. Die MRT macht sich die Eigenschaft des Magnetismus von Teilchen des Wasserstoffatoms zu Nutze, die im menschlichen Körper in sehr großer Anzahl vorhanden sind. Diese kann man sich als kleine Stabmagneten vorstellen, die sich in einem starken Magnetfeld in charakteristischer Weise ausrichten. Mit Hilfe von Radiowellen einer definierten Frequenz können diese Teilchen für kurze Zeit ausgelenkt werden, anschließend kehren sie wieder in ihre Ausgangsposition zurück. Bei diesem Vorgang entstehen Signale, die mit Hilfe von hochempfindlichen Empfänger-Antennen registriert werden. Über Hochleistungscomputer werden aus den Signalen Schnittbilder der untersuchten Körperregion des menschlichen Körpers in allen erdenklichen Schnittebenen erstellt. Für die Verbesserung der Untersuchungsergebnisse kommen bei bestimmten Fragestellungen für Organ- und Gefäßdarstellungen gadoliniumhaltige Kontrastmittel zum Einsatz. Patienten mit eisenhaltigen Implantaten oder Fremdkörpern sowie implantierten medizinischen Geräten wie Medikamentenpumpen, Herzschrittmachern und Defibrillatoren müssen unbedingt vor der Untersuchung wegen möglicher Gefährdungen Rücksprache mit ihrem Arzt halten.

Einsatzspektrum der Magnetresonanztomographie ist im Institut für Radiologie:

Hals

Brust (MR-Mammographie)


MR-Mammographie   MR-Mammographie  


Bauchraum

 

histolog. gesicherte Leberangiomatose   histolog. gesicherte Leberangiomatose   histolog. gesicherte Leberangiomatose
 

 

 

MRCP   MRCP   MRCP

 

 

Pankreastumoren   Pankreastumoren   Pankreastumoren
T2-gewichtet   T1-gewichtet 30 Sekunden nach
Kontrastmittelgabe
  T1-gew. 60 Sekunden nach
Kontrastmittelgabe

 

 

Zystennieren   Angiomyolipom li. Niere   Hufeisenniere mit Stauung links
Zystennieren   Angiomyolipom li. Niere   Hufeisenniere mit Stauung links

 

Nierenzellkarzinom links   MIP Harnstauung II. Grades bei Hufeisenniere   MIP MR-Urogramm
Nierenzellkarzinom rechts   MIP Harnstauung   MR-Urogramm

 

Becken

 

Tumoren des Enddarmes   Tumoren des Enddarmes   Tumoren des Enddarms
T2-gew. axial mit
rektaler Füllung
  T2-gew. axial mit
rektaler Füllung
  pT3-Rektumkarzinom mit Infiltration in die
Subserosa

 

 

norm.Uterus   Zervixkarzinom   Korpuskarzinom
normaler Uterus   Zervixkarzinom   Korpuskarzinom

 

 

 

signalarmes Karzinom   signalarmes Karzinom links in der peripheren Zone   beide signalarmen Karzinome im Mittelteil der peripheren Zone  
signalarmes Karzinom rechts
in der peripheren Zone
  signalarmes Karzinom links
in der peripheren Zone
  beide signalarmen Karzinome im
Mittelteil der peripheren Zone
 

 

 

axiale T1-gew. post KM FS   axiale MIP   coronare T1-gew. post KM FS   coronare MIP  
axiale T1-gew.
post KM FS
  axiale MIP   coronare T1-gew.
post KM FS
  coronare MIP  

 

MRT-Defäkographie   Patienten in einem Alter unter 50 Jahren werden bei Stuhlentleerungsstörungen aus Strahlenschutzgründen zunächst mit Hilfe der MRT-Defäkographie untersucht. Da diese Untersuchung im Gegensatz zur Röntgen-Defäkographie (siehe SOP - Durchleuchtung - Defäkographie und unter Leistungen - Durchleuchtung) in liegender Position erfolgt, wird sie wegen der unphysiologischen Haltung (liegend statt "auf dem Klo sitzend") kritisch betrachtet. Häufig lassen sich jedoch mit dieser Methode bereits die Beschwerden der Patienten gut erklären: In dem Movie MRT-Defäkographie in der sog. Evakuationsphase, d.h. beim Pressen und Entleeren, wird von dieser Patientin ein zuvor über ein Darmrohr instilliertes Gel in eine "Windel" entleert. Dabei stellt sich eine pathologische Vorwölbung der Vorderwand des Rektums dar, welche ventrale Rektozele genannt wird. Darüber hinaus ist an der flüssigkeitsgefüllten Harnblase eine Vorwölbung der Hinterwand in Richtung des Rektums erkennbar, welche als dorsale Zystozele bezeichnet wird.  
Movie MRT-Defäkographie

 

 

Bewegungsapparat

Bild 1   Bild 2   Bild 3  
Bild 1   Bild 2   Bild 3  

Bild 1: Bei geschlossenem Mund steht das Kieferköpfchen (Processus condylaris) in der Kieferpfanne (Fossa mandibulare) dorsal des Tuberculum articulare und ventral des postglenoidalen Processus und des äußeren Gehörganges (Porus acusticus Externus). Der Discus articularis kompensiert als gefäßfreie Gelenkzwischenscheibe die Inkongruenz zwischen der Form und Größe der Condylen und der temporalen Gelenkflächen. Der Hinterrand des Diskus liegt bezüglich des Gelenkköpfchens bei ca. 12 Uhr.

Bild 2: Bei geöffnetem Mund gleitet das Kieferköpfchen auf dem Tuberculum articulare nach vorne und unten, wobei der als eigentliche Gelenkpfanne fungierender Diskus zwischen diesen beiden Strukturen interponiert wird. Die Form des Diskus ist bikonkav (verdünnt sich von den dickeren Rändern zur Mitte hin) und ist mit der Gelenkkapsel verwachsen. Durch den Discus articularis wird das Kiefergelenk in eine obere und eine untere Kammer geteilt. Dabei führt die Articulatio discotemporalis (obere Kammer) die Gleit- und Schiebebewegungen aus und die Articulatio discomandibularis (untere Kammer) die Drehbewegungen. Die Kieferöffnung ist also eine kombinierte Rotation und Translation, wodurch eine wandernde Gelenkachse entsteht.

Bild 3: In Bild 3 liegt der Diskus bei geschlossenem Mund vollständig vor dem Kieferköpfchen. Bleibt bei der Mundöffnung die anteriore Lage des Diskus bestehen, wird von einer anterioren Diskusverlagerung ohne Reposition gesprochen, gleitet das Kieferköpfchen wie in Bild 2 bei geöffnetem Mund physiologisch dem Diskus auf, handelt es sich um eine anteriore Diskusverlagerung mit Reposition.

 

Bild 4   Bild 5   Movie 5.1  
Bild 4   Bild 5   Movie 5.1  

Bild 4: Bei der Arthrosis deformans im Kiefergelenk kommt es zu Randkantenanbauten und Verformungen des Kieferköpfchens, wobei es wie bei diesem Patienten zu Reibungen zwischen Kieferköpfchen und Tuberculum articulare und zu einer Verdrängung des Discus articularis kommen kann.

Bild 5 und Movie 5.1. : Bei dieser Patientin, welche mit morgendlichen Hörminderungen und Gleichgewichtsstörungen, welche nach Kauen für mehrere Stunden anhalten könnten, zur Untersuchung kam, zeigte sich bei der Mundöffnung das Bild einer kompletten Kiefergelenkluxation mit resultierender posteriorer Diskusverlagerung.

 

Bild 6   Bild 7
Bild 6   Bild 7

Bild 6: Diese Patientin mit bekannter langjähriger rheumatoider Arthritis berichtet seit 6 Wochen über Schmerzen bei der Mundöffnung und Kauen sowie über eine deutliche Einschränkung der Mundöffnung. Nach Kontrastmittelgabe zeigt sich ein Kontrastmittel-Enhancement im Gelenkraum und im Musculus pterigoideus lateralis als Ausdruck einer Manifestation der rheumatoiden Arthritis.

Bild 7: Zufallsbefund einer aneurysmatischen Knochenzyste im Processus condylaris mandibulae.

 

 

Partialruptur Achillessehne   Xanthom der Achillessehne   Calcaneopathia rheumatica  
Partialruptur Achillessehne   Xanthom der Achillessehne   Calcaneopathia rheumatica
mit Fibroostitis am plantaren
Fersensporn
 

 

Achillobursitisdefekt  
Achillobursitisdefekt  

 

 

Transiente Osteoporose li. Hüftgelenk   Morbus Ahlbäck   Osteochondrosis dissecans mediale Talusschulter  
Transiente Osteoporose
li. Hüftgelenk
  Morbus Ahlbäck   Osteochondrosis dissecans
mediale Talusschulter
 

 

Gefäßsystem (MR-Angiographie)

 

Aortenbogen   Arteria carotis interna-Verschluss re   Nierenarterienstenose links  
Aortenbogen norm.   Arteria carotis interna-
Verschluss re
  Nierenarterienstenose links  

 

Herz

Nervensystem